Essstörungen bei Kindern

Beschreibung

Bereits Babys und kleine Kinder können von einer Essstörung betroffen sein, jedoch unterscheiden sich die Ausprägungen zu denen von Jugendlichen und Erwachsenen. So werden die „klassischen Essstörungen“ wie Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa seltener diagnostiziert. Häufig fallen die auftretenden Symptome in die Kategorie nicht näher bezeichneter Essstörungen.

Grenzen normalen Essverhaltens bei Kindern

Die Grenze zwischen einem normalen und einem gestörtem Essverhalten ist gerade für Eltern mit Kleinkindern nicht immer eindeutig zu erkennen. Babys und Kleinkinder können ein sehr unterschiedliches Essverhalten haben, was Eltern häufig Sorgen macht.

Essverhalten von Kindern

Allgemein gilt, dass Kinder Phasen haben, in denen sie unregelmäßige Essgewohnheiten entwickeln. So variieren die Nahrungsmengen im Vergleich zu ihren Altersgenossen ebenso wie die Häufigkeit der Mahlzeiten. Kinder können über einen gewissen Zeitraum hinweg sehr wählerisch sein und z.B. wochenlang nur Nudeln mit Tomatensoße essen oder nur rotes oder nur grünes Essen verlangen. Viele Kinder verweigern auch manche Mahlzeiten komplett.

Auch wenn Ihr Kind einige der genannten Verhaltensweisen zeigt, besteht noch kein Grund zur Besorgnis, solange es sich in einem gesunden Gewichtsbereich befindet. Grundsätzlich gilt, dass Babys und Kinder selbst genau wissen, wie viel Nahrung sie brauchen und auch welche.

Was können Eltern tun

Drängen Sie Ihr Kind darum nicht zu essen und lassen sie es ruhig selbst auswählen was es möchte (im Rahmen eines ausgewogenen Angebotes). Zwingen Sie Kinder auch nicht den Teller leer zu essen, das stört die natürliche Wahrnehmung von Hunger und Sättigung. Sorgen Sie einfach für geregelte Mahlzeiten am Tisch, für eine ausgewogene Essensauswahl und für genügend Bewegung. Erlauben Sie Ihrem Kind auch ab und zu Süßigkeiten und bieten Sie ihm regelmäßig Wasser oder Tee zum Trinken an.

Ihr Kind kann noch viel besser als wir Erwachsene spüren, was es benötigt.

Bei Unsicherheit bezüglich des Essverhaltens Ihres Babys oder Kleinkindes sprechen Sie Ihren Kinderarzt an. Dieser sollte dann das Gewicht des Kindes kontrollieren und ausschließen können, dass das Essverhalten medizinische Ursachen hat.

Lesen Sie hier welche Schutzfaktoren die Entstehung einer Essstörung bei Ihrem Kind verhindern können.

Arten der Essstörung vom Kleinkindalter bis zur Adoleszenz

Allerdings können auch schon Babys und Kleinkinder unter Essstörungen leiden. Bei Neugeborenen können verschiedene Ernährungsprobleme auftreten. Dazu gehören lang andauerndes Erbrechen und wiederholtes Hinaufwürgen von Flüssigkeit oder Nahrung.

Beim Erbrechen ist bei folgenden Symptomen Achtung geboten:
das Kind leidet unter starken Unterleibschmerzen oder Krämpfen, ist stark gereizt oder antriebslos. Aufgrund des anhaltendes Erbrechens (bis zu zwölf Stunden) kommt es zu Dehydrierung des Organismus.

Ebenso können Neugeborene unter- oder überernährt sein oder es bestehen Schwierigkeiten beim Stillen.

Im frühen Kindesalter kann sich eine Fütterungsstörung entwickeln. Die Nahrung wird verweigert, die Kinder trinken sehr langsam oder es kommt zu einem extrem wählerischen Essverhalten. Diese Verhaltensweisen dauern mindestens ein Monat lang an und werden von den Eltern als schwierig und belastend empfunden.

In seltenen Fällen kann die so genannte Pica Erkrankung auftreten. Dabei handelt es sich um das anhaltende Essen von ungenießbaren Stoffen oder Substanzen. Unangemessen zu ihrem Entwicklungsstand nehmen die Kinder wiederholt über einen längeren Zeitraum z.B. Erde, Sand, Farbe, Abfall oder Steine zu sich. Diese Art der Erkrankung kann zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. 

Aber auch Magersucht und Ess-Brech-Sucht können vereinzelt bereits im Kindesalter auftreten. Das Ausmaß der Kriterien für die Diagnosestellung der Magersucht und Ess-Brech-Sucht im Kindesalter unterscheidet sich meist durch eine geringere psychiatrische Auffälligkeit im Vergleich zu jugendlichen und erwachsenen Betroffenen.

Ein aktuelles Problem liegt in der Verbreitung von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Bei diesem Gesundheitsrisiko sind die unterschiedlichen Veränderungen der Körpermaße zu beachten, die sowohl alters- als auch geschlechtsabhängig sind. Anhand von Wachstumskurven sollte die Entwicklung der Kinder regelmäßig beim Kinderarzt überprüft werden.

Körperliche und psychische Auswirkungen bei Kindern

Essstörungen bei Kindern können langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung haben. Durch chronische Unterernährung kann das Wachstum gebremst, sowie das Herz und die inneren Organe geschädigt werden. Ebenso kann es zu einer eingeschränkten Denk- und Konzentrationsfähigkeit kommen.

Kinder mit Essstörungen leiden häufig unter mangelndem Selbstwertgefühl, Ängsten oder depressiver Verstimmung.

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