Hilfe durch Eltern

Das Zusammenleben mit einem essgestörten Kind ist für die Eltern und den Rest der Familie sehr belastend. Im Zentrum des Familienalltags stehen häufig Konflikte über Essen, Gewicht und Therapie. Neben einer oft übermächtig erlebten Sorge und Hilflosigkeit, benennen Eltern häufig Gefühle wie Schuld, Wut und Verzweiflung. Der Leidensdruck der Eltern ist meist sehr hoch.

Die Betroffenen selbst finden manchmal erst nach einer langen Zeit die Motivation, Hilfe für sich in Anspruch zu nehmen und den Kampf gegen die Essstörung aufzunehmen. Eltern fühlen sich bis dahin meist hilflos und können den Eindruck gewinnen, der Situation machtlos ausgesetzt zu sein.

Doch das muss nicht sein. Besonders Eltern können dazu beitragen, dass das Kind den Weg aus der Essstörung findet und können vor allem verhindern die Essstörung des Kindes ungewollt zu verstärken. Holen Sie sich dafür Unterstützung!

Hilfreiche Tipps für Eltern:

  • informieren Sie sich über Essstörungen
  • sprechen Sie Ihr Kind offen auf Ihre Beobachtungen und Sorgen an, machen ihm aber keine Vorwürfe
  • informieren Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind über Behandlungsmöglichkeiten
  • drängen Sie darauf, dass Ihr Kind unter ärztlicher Beobachtung steht
  • motivieren Sie Ihr Kind zu einer Therapie, die Therapie kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn Ihr Kind es selbst auch will
  • seien Sie geduldig, Ihr Kind leidet selbst am meisten
  • verheimlichen oder Verleugnen Sie die Essstörung Ihres Kindes nicht und akzeptieren Sie die Erkrankung
  • verzichten Sie auf Kontrolle und Druck, geben Sie die Eigenverantwortung für das Essen an Ihr Kind zurück
  • setzen Sie Ihre eigenen Grenzen, aber respektieren Sie auch die Grenzen Ihres Kindes
  • lassen Sie sich nicht auf Diskussionen über das Essen ein (z.B. "ich habe schon gegessen")
  • erfüllen Sie keine übertriebenen Sonderwünsche beim Essen (z.B. kalorienarm) und verstecken Sie keine Lebensmittel
  • bieten Sie Ihrem Kind nicht ständig Essen an, obwohl es nichts essen möchte
  • hinterfragen Sie kritisch Ihr eigenes Essverhalten und eigene Schönheitsideale, machen Sie z.B. selbst keine Diät oder essen bei Frust
  • wählen Sie bewusst immer wieder andere Gesprächsthemen als Essen oder Gewicht
  • gehen Sie mit Ihrem Kind wie mit einem Kind ohne Essstörung um
  • tun Sie wieder etwas Gutes für sich selbst, z.B. gehen Sie aus oder pflegen Sie Hobbys
  • bauen Sie eigene Schuldgefühle ab, z.B. im Gespräch mit einer Beratungsstelle oder in einer eigenen Therapie
  • suchen Sie sich selbst Unterstützung, damit Ihnen nicht die Kraft im Kampf gegen die Essstörung ausgeht und damit Sie den Heilungsprozess Ihres Kindes positiv unterstützen können
Angebote für Angehörige

Neben Themenabenden für Angehörige bietet ANAD auch Elternworkshops, Elterngruppen sowie Angebote für Familie und Geschwister an.

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