Was kann Angehörigen, Freunden, Familie geraten werden, wenn sie bemerken, dass eine Person in ihrem Umfeld eine Essstörung hat? Die BZgA empfiehlt
Das Gespräch suchen
- Sprechen Sie mit der betroffenen Person. Sagen
Sie ihr, dass Sie sich Sorgen machen, weil Sie bestimmte Veränderungen in ihrem
Verhalten bemerkt haben (z. B. „Ich mache mir Sorgen, weil Du Dich in letzter
Zeit so stark zurückziehst“).
- Stellen Sie nicht das Gewicht oder das
Essverhalten in den Mittelpunkt des Gespräches und stellen Sie keine Diagnosen.
Thematisieren Sie das beobachtete veränderte Verhalten und üben Sie keine
Kritik an Essen und Figur. Machen Sie keine Vorwürfe. Das setzt Ihr Gegenüber
unter Druck.
Wie sollte der Umgang zu der betroffenen Person sein?
Zu weiterführender
Hilfe motivieren
- Versuchen Sie die betroffene Person möglichst
frühzeitig zu einem Besuch in einer Beratungsstelle, psychotherapeutischen
Praxis oder einer Arztpraxis zu motivieren. Nutzen Sie hierfür auch die
J1-Untersuchung (kostenlose Vorsorge für 12-15 Jährige).
- Bieten Sie Ihre Hilfe an. Unterstützen Sie bei
der Suche nach Informationen, bieten Sie gegebenenfalls an, die betroffene
Person zu einem Hilfsangebot zu begleiten – so sie das wünscht.
- Falls die Essstörung schon in einem
fortgeschrittenen Stadium ist und die betroffene Person einen schwer kranken
Eindruck macht, ziehen Sie unbedingt einen Arzt / eine Ärztin hinzu.
Wichtig!
- Akzeptieren Sie die Essstörung als eine Krankheit!
- Außerdem gilt: Je früher professionelle Hilfe in Anspruch
genommen wird, desto besser ist es!
- Lassen Sie sich auch selbst helfen und suchen
Sie sich Unterstützung in einer Beratungsstelle
und / oder Selbsthilfegruppe. Essstörungen werden von Ange-hörigen und
nahestehenden Personen meist als sehr belastend erlebt und sind oft mit
Gefühlen wie Mitleid und Angst, aber auch Hilflosigkeit, Scham, Schuld und Wut
verbunden.
Hilfsangebote
www.bundesfachverbandessstoerungen.de
www.bzga-essstoerungen.de
www.ANAD.de