Francy, die heute ein selbstbestimmtes Leben führt

Ziele

Jetzt habe ich Spaß am Leben, lache wieder und finde mein Spiegelbild schön. Ich kann unbeschwert mit meinen Freunden zusammen sein, ohne dabei permanent Kalorien zu zählen. Das alles habe ich der Therapie und sozialpädagogischen Betreuung bei ANAD zu verdanken.

Francy, 18, hatte Bulimie

Francy ist 17 Jahre alt und leidet seit zwei Jahren an Bulimie. Angefangen hat alles schon mit 11 Jahren. Damals war Francy ein pummeliges Mädchen, das wegen seines Gewichts von ihren Mitschülern gemobbt wurde. In der Hoffnung, dass das ständige Ärgern aufhören würde, fing sie an abzunehmen. Die Diäten waren ihr Einstieg in die Essstörung: Da das Hungergefühl unerträglich war, kamen die Essanfälle hinzu, dann kam das Erbrechen – der Teufelskreis begann. 

Um ihre Bulimie zu überwinden, hat Francy sich an die ANAD Beratungsstelle für Essstörungen gewandt. Sie lebt nun in der ANAD therapeutischen Wohngruppe mit anderen essgestörten jungen Menschen zusammen und wird intensiv von einem Team aus Psychotherapeuten, Sozialpädagogen und Ernährungstherapeuten betreut.

Frage: Francy, wann wurde es Dir bewusst, dass Du an einer Essstörung leidest? 

Das war so mit Mitte 15. Ich mache Kampfsport und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich überhaupt keine Kraft mehr hatte und nicht mehr kämpfen konnte. Da ist mir klar geworden, dass ich was machen muss, da es genau gegen den Sport ging.  

Frage: Mit wem hast Du das erste Mal darüber gesprochen? Wie war die Reaktion? 

Mit meiner besten Freundin. Sie war ziemlich erschrocken. Fragte erstmal ob ich spinne und alles Mögliche. Aber dann hat sie mich gut unterstützt. Sie hat mit mir geredet, wenn es mir nicht gut ging. Und sie hat mich quasi gezwungen zu einer Beratungsstelle zu gehen und mich dahin auch begleitet. 

Frage: Wo hast Du Dir Hilfe gesucht? 

Zuerst bin ich zu Cinderella (Beratungsstelle für Essstörungen in München) gegangen. Da habe ich mit denen geredet und die haben mich halt gleich zu ANAD geschickt. 

Frage: Kennst Du so genannte Pro-Ana/Mia-Web-Seiten? 

Damals habe ich nach solchen Seiten gesucht. Ich habe da nicht so richtig mitgemacht, sondern ich habe mir das einfach angeschaut und durchgelesen wie das so läuft und ob ich da irgendwelche Tricks und Motivationen finden könnte. Da ging es echt knallhart zu. Da konnte man einmal in der Woche die Ana der Woche wählen, die mit dem niedrigsten BMI, die dann auch ein Foto von sich machen und einstellen. Richtige Regelverzeichnisse mit Paragraphen gibt es da. Da steht drin, man darf am Tag nur 450 Kalorien zu sich nehmen und eine Mahlzeit darf nur 150 haben und es müssen so und so viel Stunden dazwischen sein, bis man wieder was essen darf. 

Frage: Wie stehst Du heute zu solchen Seiten? 

Ich finde sie abartig. Das ist echt pervers, wenn man mal nachdenkt. Ich kann jeden nur abraten auf solche Seiten zu gehen. Dadurch wird man wirklich nur kränker. 

Frage: Kennst Du Beratungsseiten im Internet? 

Bei meiner Suche im Internet habe ich irgendwann eine entdeckt. Da habe ich mit der Frau immer hin und her geschrieben. Sie hat mich dann ermutigt zu einer Beratungsstelle vor Ort zu gehen und das war eigentlich auch ganz gut so. Am besten ist wirklich eine Beratungsstelle, wo man auch hingehen kann. Aber bei ANAD gibt es zum Beispiel auch so einen Chat. Da denke ich schon, dass das auf jeden Fall gut ist. Ich kenne die Leute ja hier alle und die sitzen wirklich immer am Computer und beantworten wirklich jede Frage. 

Frage: Zum Abschluss, was sollte man Deiner Meinung nach unbedingt über Essstörungen wissen? Wie kann man Betroffenen helfen?

Auf jeden Fall darf man auf keinen Fall versuchen, die Leute zum Essen zu zwingen. Oder sie andauernd beobachten und zu kontrollieren was sie essen. Man muss sich was einfallen lassen, was gut genug ist, so dass das Mädchen oder der Junge selber merkt, dass sie was machen müssen. 

Ich kann nur sagen, aus einer Essstörung kann man nur rauskommen, wenn man es unbedingt will und bereit ist alles dafür zu tun, dass man es schafft. Dann kann man raus kommen, egal wie tief und fest die Krankheit schon ist.

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